Eine Ausgabe zum Thema Körper – das ist gar nicht so einfach: So viel wurde und wird über ihn geschrieben, viele Psychologien, Philosophien und auch Wirtschaftszweige kümmern sich um ihn. Die einen sehen ihn als Mittel zum Erreichen ihrer Ziele, die anderen verehren ihn als wahren Kern unseres Menschseins. Die einen wollen den Körper durch Training, Ernährung und notfalls auch durch das Skalpell in die richtige Form bringen. Andere wollen ihren Körper besser spüren und üben Yoga oder Qi Gong. Es gibt sehr viele Dinge, die wir mit dem Körper tun können. Aber wann sind wir wirklich in unserem Körper? Der Psychologe und Zen-Meister Karlfried Graf Dürckheim hat diesen Unterschied einmal so zusammengefasst: „Der Körper, den ich habe, und der Leib, der ich bin.“
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Übrigens ist das neue Heft evolve wieder herausragend in der Landschaft mittelmäßiger Medien. Besonders das Interview mit Tenzin Palmo und ihre intelligenten Antworten haben mir sehr gut gefallen, ebenso der Beitrag über den Umgang mit Schmerz. Die Illustrationen von Franca Bortot sind sensationell. Weiter viel Glück mit dem Magazin. Ein Artikel in der ZEIT über den neuen Trend zu Wohlfühlzeitschriften, die für Weltflucht stehen, hat mich sehr ernüchtert. Umso mehr freue ich mich über eine anspruchsvolle und tiefgründige Zeitschrift wie evolve und wünsche viel Erfolg.
Michaela Doepke,
Journalistin und Redakteurin im Netzwerk Ethik heute
Liebes Redaktionsteam,
danke für die gelungene Ausgabe mit den sehr vielen neuen Ansätzen, Perspektiven und Intentionen! Auch das sehr auffällig andere künstlerische Layout ist sehr überzeugend! „Minimalistischen Essenz der Fülle“ auf dem „leeren (weißen) Urgrund des Seins“! Eine wunderbare andere Ästhetik (=Empfindsamkeit) im Unterschied zur häufigen, durch mediale, optische Reizüberflutung verbreiteten Betäubung (=Anästhesie)!
Dass bei nötigen Operationen am Körper durch ein Operationsteam (von außen durch Andere) ein Anästhesist für die Ausschaltung unnötiger oder hinderlicher Schmerzen zuständig ist, macht da Sinn. Wenn es aber um SELBST-verantwortliche SELBST-gestaltung (Auto-poesis) und heilsame „SELBST-OPERATION“ des ganzheitlichen LEIBES geht, ist die eigene, intensive Sinneswahrnehmung (Ästhetik), die gerade auch SCHMERZsensibel wahrnimmt, gerade essenziell entscheidend!!
In allen Regulations- und Selbst-Regulationssystemen geht es nicht ohne die wahrnehmenden, sensitiven Meßglieder! Und jeder Schmerz ist ja ein Signal zur Veränderung, nicht ein Symptom, das „wegzumachen“ ist. „Ästhetik“, „Das Schöne“ nach Plato, der „oben-links-Quadrant“ nach Wilber … entspricht ja dem „Allerhöchst-subjektivsten“, also dem göttlichen ICH BIN, das durch „Selbsterkenntnis“ und „Selbstgestaltung“ die unmittelbarste Triebkraft der Evolution repräsentiert, allerdings sich selbst „wieder/erkennend“ in allen anderen „DUs“ und im „ES“ und dann im kollektiven ICH – also WIR!
Deshalb geht alle Bildung und gesellschaftliche proaktive Evolution und politische Entwicklungsarbeit nur durch das Nadelöhr der Entfaltung und Beförderung höchst-sensitiver und höchst-subjektiver-intersubjektiver ÄSTHETIK!! (Und da der moderne Kunstbegriff so sehr mit „Kunst-produktion“ und Vermarktung nach außen pervertiert ist, ist es gut, zu betonen, dass Ästhetik so viel umfassender ist als Kunst-produktion, sondern eben die gesamte ARS VIVENDI der “innerlichen Sensitivität, feinen subtilen Wahrnehmung, das Spürbewusstsein des ganzen Leibes umfasst!!)
Elisabeth Wandt