imagine!

Die Magie unserer Vorstellungskraft

Es scheint, wir brauchen eine neue Welt. Doch wo wollen wir sie finden? Unsere gewohnten Denkweisen führen uns nicht weiter, im Gegenteil. Neben all den Ressourcen, die zu Ende gehen, gibt es aber eine Ressource, die wir vielleicht wieder neu entdecken können: unsere Imagination, unsere eigene Vorstellungskraft. Es gibt sie in jedem von uns, und das reichlich aber oft ungenutzt. Vielleicht ist es Zeit, sich ihr neu zuzuwenden. Vielleicht ist es Zeit, dass wir wieder beginnen, sie miteinander zu teilen.

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Readers Voice's

Ich denke, es lebt mittlerweile in vielen Menschen diese Sehnsucht nach anderen Möglichkeiten des Zusammenwirkens in der Welt. Es müssen fast selbstverständlich aus dieser (vor allem inneren) Not heraus Impulse nach Neuem entstehen. Ich betrachte mittlerweile die Krisen als Transportmittel für Neues. In diesem Neuen ist viel Ungewöhnliches erlaubt, Bilder aller Art – wir haben nichts zu verlieren …Schon das Imaginieren von Licht und Wärme erlaubt mir, ein anderes Verhältnis zu mir und zu anderen aufzubauen. Ich muss gerade an eure letzte Ausgabe über das Religiöse nachdenken. Auch da ist der Samen drin, neue Gedanken und Lebensinhalte aufzubauen.Ich danke euch sehr für die inspirierenden Anregungen und ich werde diese Ausgabe an Weihnachten verschenken.Lydie Hugendubel

Sehr viele interessante Ansätze, um uns Menschen in Bezug auf ein menschliches zukunftsgerichtetes Miteinander in die Vorstellungskraft zu bewegen, um etwas umzusetzen, was uns, der Menschheit und der Natur guttut.
Imaginationsfähigkeit und auch der Wille etwas umzusetzen, sind Fähigkeiten, die sich im frühen kindlichen Alter entwickeln. In dieser Zeit bilden sich Gehirnstrukturen (nachzulesen bei den Gehirnforschern Dr. Singer und Dr. Hüther), sogenannte Zeitfenster heraus. Wenn Kinder entsprechend unterstützt aufwachsen, entwickeln sie durch freies Spiel die Fähigkeit, eigene Vorstellungen zu bilden und den eigenen Willen auszuprobieren. Und sie sind unvorstellbar kreativ.
Die frühen digitalen Angebote verhindern die Entwicklung eigener innerer Vorstellungsbilder, fixieren den Blick, was sich auch auf das Gehirn auswirkt, unterbinden eigene Phantasie, freie Bewegung sowie Ausprobieren und Umsetzung.
Gewünscht hätte ich mir Artikel über engagierte Menschen, die dies erkannt haben,sich für ein anderes »Bildungssystem« einsetzen und nicht aufgeben, Eltern, Erzieher und Lehrer aufzuklären sowie alternative Konzepte zu entwickeln und auszuprobieren – aus der eigenen Imaginationsfähigkeit sowie der Liebe zu den Kindern, damit es ihnen gut geht und uns allen – denn sie werden unsere Zukunft gestalten.
Mit Dank für Ihr umfassendes Engagement und herzlichen Grüßen
Monika Sellmayr, München

Als engagierter Gastgeber eines evolve Salons habe ich die letzte Ausgabe über die Kraft der Imagination mit großem Interesse gelesen und fühle mich tief berührt und inspiriert, meine eigene Vorstellungskraft im Alltag stärker zu kultivieren.
Verkörpertes Wissen, also die Erfahrungen, die wir durch unsere Körper und Sinne machen, ist dabei eine wichtige Quelle der Inspiration für mich. Direkte Erfahrungen, ob nun durch eine imaginäre Begegnung oder durch die reale Erfahrung von Natur, Kunst oder anderen Phänomenen, bereichern kognitive Erkenntnisprozesse und öffnen die Tür für frische Inspiration, die nicht nur eine ›verbesserte‹ Variante von etwas Bestehendem ist.
In unserem evolve Salon in Köln haben wir zum Beispiel in einem co-kreativen Prozess gemeinsam eine Skulptur einer »besseren Zukunft« gestaltet. Dazu haben wir einen bunten und vielfältigen Fundus unterschiedlicher Objekte genutzt und anschließend die Skulptur aus vier unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese Art von Imagination und gemeinsamer Reflexion hat mich tief berührt und mir geholfen, meine eigenen Sichtweisen zu erweitern, und hat gleichzeitig zwischen den Teilnehmern eine tiefe, berührende Verbindung entstehen lassen.
Gerade in den herausfordernden Zeiten, in denen wir uns derzeit befinden, kann die Imagination eine kraftvolle Quelle der Inspiration und auch des Trostes sein. Ich wünsche dem Magazin und seinem Redaktionsteam weiterhin viel kreative Inspiration und hoffe, dass es in Zukunft weitere Artikel zu diesem spannenden Thema veröffentlichen wird.
Dirk Bräuninger, Köln