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Die Frage nach dem Sinn wirft uns auf das Wesentliche zurück. Und Krisen sind Zeiten, in denen das ganz besonders geschieht. Wir leben wieder in einer Zeit, in der viele Selbstverständlichkeiten nicht mehr selbstverständlich sind und in der sich scheinbare Sicherheiten auflösen. In solchen Augenblicken zeigt sich das Leben neu. Viele Fragen müssen tiefer gestellt werden. Und dann ist sie wieder da: diese Frage nach dem Sinn des Lebens.
Robin Alfred has lived in the eco-village of Findhorn in Scotland for many years. Now he applies what he learned about the power of listening and openness to greater intelligence in his work as a consultant in collective fields, and to find impetus for a new activism.
Lee Mingwei designs experiential spaces in the museum in which the human encounter is central. He asks people to bring their favorite things to the museum and to share the stories behind them, he invites visitors to mend clothes with him, or spend a night with him in the museum. What inspires him is the unpredictable moment of encounter, of exchange, giving, and the ritual deepening of everyday situations. We spoke to the artist, who recently had an exhibition at Berlin's Gropius Bau designed under exceptional conditions.
Claude Alvares lives in Goa, India, where he and his wife, Norma, are local heroes for protecting the coast that so many Westerners visit for its beauty. We wanted to speak to Claude to get an outside perspective on the existential struggle that seems to plague the West. Could someone who had seen the effects of colonialism on his own culture offer any insights on the source of the West’s crisis about meaning?
How we find our purpose in life is deeply intertwined with the identity we develop. Yet this identity is often constrained by categories of separation and holds us captive. How can we find a new form of identity that also enables a new form of meaning?
Jordan Hall is something of a polymath. Talking to him about the metacrisis of our time was a wild ride through history, genetics, linguistics, and more -- so comprehensive it's beyond the scope of an article (but you can listen to the full interview in English, see the link below). In this text, we follow Hall's explanation of our current global social reality, which he calls "Game A" and "The Devil's Bargain". But he doesn't leave us in the hands of the devil: "Game B" is already on the horizon.
Das Heft über den Sinn des Lebens ist ganz hervorragend und hat mich sehr angesprochen. Aber auch die anderen Hefte sind immer »ein Geschenk«, so liebevoll gestaltet und zugleich sachlich fundiert und inspirierend aufbereitet.
Sabine Schlippe-Weinberger, Erbendorf
Die neue evolve, die ich mit zunehmender Begeisterung, ja Euphorie lese, hat aus meiner Sicht einen respektablen Paradigmenwechsel vollzogen. Klar, ein großes Wort, jedoch nicht unangemessen. Da packt den Leser ein neuer Geist, der keine Lust mehr hat, jeden Tag die 123 Stufen des Elfenbeinturms rauf- und runterzujoggen, sondern der raus in die öden Fußgängerzonen, ins Dickicht der Wälder oder auf die digitalen Plattformen springt und sich dieser neuen Lebenswirklichkeit voller Entschiedenheit widmet.
Besonders aufgefallen ist mir das in dem Beitrag über die neue Waldlust, die im wahrsten erdgebundenen Sinne des Wortes den Weg »back to the roots« findet: Sinnfindung durch Aufhebung der Trennung.
Auch der Beitrag über die nachwachsende Medienszene zeigt die Priorität einer Transformation des Bewusstseins, um den gigantischen Herausforderungen zu begegnen. Ich dachte mir: Wow! Die evolve will mit der Welt ins Gespräch kommen.
Und dazu die sensibel gebrochenen Bilder von Ulrich Naumann, die mir aus der Seele sprechen. Allein das Titelbild als Ausdruck eines Lebensgefühls! Mit kleinem Gepäck ins Nirgendwo. Volltreffer! Damit habt Ihr das letzte Cover – sorry – mehr als wettgemacht!
Hervorheben möchte ich noch das Interview mit Jordan Hall, der brillant auf die Korrelation zwischen dem verwüsteten Außen und unserer ebenso verödeten Innenwelt hinweist. Ich musste an Ronald D. Laing denken, der diesen Zusammenhang schon vor 53 Jahren erkannte.
Fazit: diese neue, direkte, quasi handfeste evolve-Diktion trägt der Komplexität und dem Unsicherheitspotenzial einer sich abzeichnenden Neuordnung mittels KI-Kontrolle Rechnung. Ich gratuliere Euch zu diesem mutigen Heft.
Reino Kropfgans, Haan
Zum Interview mit Jordan Hall »Der Teufelspakt: Spiel A oder B?«
Mit Interesse habe ich Dialog von Frau Elizabeth Diebold mit Herrn Jordan Hall gelesen. Allerdings beschlich während des Lesens mehr und mehr der Eindruck einer doch sehr idealistischen Sichtweise.
Was würden Sie denn den sogenannten »benachteiligten Menschen« sagen, die sich im Prekariat und ausbeuterischen Jobs so durchs Leben hangeln? Ich stimme Hrn. Hall zu, dass durch immer bessere Technologien (z. B. Industrie 4.0 u.a.) die Kontrolle der Menschen zugenommen hat. Nur fehlt mir der vertiefte Zusammenhang in dem Artikel, durch welche Mechanismen die Kontrolle so ausgedehnt möglich wurde. Einen vertieften Zugang bietet das Buch von Wilhelm Heitmeyer »Autoritäre Versuchungen« und hier die Kapitel »Übergriffig eindringende Prozesse: Ökonomische Dominanz als Quelle für Anomie und Kontrolllosigkeit« sowie »Ökonomisierung des Sozialen: Voraussetzungen für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und autoritäre Folgebereitschaft in der Bevölkerung«. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Metapher des »Teufelspakts«, von dem Herr Hall spricht, kompatibel mit dem Begriff des »autoritären Kapitalismus« (W. Heitmeyer) ist. Frau Debold stellte eine wichtige Frage an Herrn Hall: »Ärger und Wut können, wie Sie sagen, eine treibende Kraft sein. Aber aus Identitäten zu leben, die eine geringere Wertschätzung erfahren als andere, bedeutet oft Demütigung und Scham.« Die Antwort darauf von Herrn Hall zerknirschte mich und fiel sehr romantisierend aus, da sie die kompletten soziologischen Tatsachen ( W. Heitmeyer) außen vor ließ. Mich würde sehr interessieren, wie die Menschen mit prekären Lebenswirklichkeiten darauf geantwortet hätten.
Hardy Keil, Neckartenzlingen
Zu »Das Virus der Verschwörung« von Michael Gleich
Gut gemacht, die Anti-Verschwörungs-Tirade von Michael Gleich. Nur … Beispiele, Begründungen und Beweggründe finden sich immer reichlich für den eigenen Standpunkt. Diese Einseitigkeit der Darstellung verblüfft mich und findet sich zum Glück selten in der evolve.
Bernd Derenbach, Großseifen
Ein großes Kompliment an evolve, den kritischen Beitrag von Michael Gleich „Das Virus der Verschwörung“ zu veröffentlichen. Mir scheint diese Stellungnahme gerade in einem spirituellen Umfeld wichtig zu sein. Denn ich mache sehr ähnliche Erfahrungen mit Menschen in meinem Umfeld, mit spirituellen Weggefährten.
Als Arzt bin ich erschüttert, wie leichtfertig medizinische Expertise und Wissenschaftlichkeit über Bord geworfen werden. Ich kenne das schon aus jahrzehntelangen Grabenkämpfen von Alternativ- kontra Schulmedizin, die gegenseitig darauf beharren, mit den jeweils eigenen Ansätzen Recht zu haben und die anderen schmählich diffamieren – und dazu gehört auch das Abdriften in Verschwörungstheorien.
Die Pandemie ist unbekanntes Land … Wir alle wissen nicht. Folgen davon sind Ungewissheit und Angst. Und je nach Alchemie, Hintergrund und Einflüssen von außen werden unterschiedliche Notausgänge gesucht. Angst war allerdings noch nie ein guter Ratgeber. Die Angst lässt uns nach Schuldigen suchen, unser oftmals eigenes mangelndes Vertrauen ins Leben lässt uns dem Staat, den Regierenden und den Etablierten misstrauen. Selbst diejenigen, die sich zum Beispiel als Privatmenschen für die Gesundheit in vielen Regionen der Welt engagieren und ihr Vermögen dafür hergeben – auch und gerade für die Ärmsten –, werden eines ungeprüften Verdachts von Macht und Gier bezichtigt und diffamiert.
Die Angst lässt uns ins Irrationale abdriften – Angst ist nun einmal nicht rational. Was wir jedoch – gerade jetzt – so dringend brauchen, ist ein wacher, unvoreingenommener Verstand, die Fähigkeit zum offenen Dialog und ein hohes Maß an Mitgefühl für den anderen Menschen.
Weitere Polarisierung und Diffamierung hilft nur den Spaltern der Menschlichkeit. Was wir brauchen sind ein wiedererwachendes Gefühl tiefer Verbundenheit miteinander, die Bereitschaft des Helfens, Mitgefühl und Liebe – auf diesem Boden können wir die unterschiedlichen Perspektiven miteinander teilen, dass sich das Beste für den jeweiligen Moment daraus entfalten kann.
Dr. med. Klaus-Dieter Platsch, Eggstätt
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